Visum-Antrag, Nummer 3

visum bus

Peking: Visum-Antrag, Nummer 3
Die Nacht war wieder einmal kurz. Wir mussten um 6:00 Uhr aufstehen. Wir hatten einen Termin um 8:00 Uhr in der Deutschen Botschaft, um erneut einen Visum-Antrag zu stellen. Nummer 3 (Alle guten Dinge sind 3).

Chunmei war spät dran. Sie dachte, der Temin sei um 9:00 Uhr. Dem war nicht so. Schnelles Frühstück und ab ins Taxi. So dachten wir zumindest. Wo immer sonst so viele Taxen unterwegs waren, – heute war tote Hose angesagt. Hotel FrühEs war 7:45 Uhr, bis wir endlich ein Taxi bekamen. Die Straßen waren mit Autos zugepflastert, so dass wir nicht von der Stelle kamen. 8:00 Uhr Deutsche Botschaft: daran
war nicht zu denken. Handy raus und anrufen. Gedacht, - getan, hatten nur die verkehrte Nummer, war aber nicht tragisch, denn ich hatte alle Unterlagen dabei. Wurde fündig, mittlerweile war es schon 8:15 Uhr, aber immer noch Stau. Wir hatten noch nicht einmal ein Viertel der Strecke hinter uns gebracht. Am Telefon meldete sich eine Frauenstimme. Ich sagte ihr, dass wir im Stau stünden und nicht termingerecht in der Botschaft sein könnten. Sie war etwas verwundert, denn Sie glaubte, dass ich aus Deutschland telefonieren würde. Sie erkannte meine deutsche Handynummer. Ich erklärte ihr, dass ich in Peking sei und im Stau stünde und dass ich jemanden wegen unseren Termins für das Visum sprechen wollte, oder ob Herr Krems verfügbar wäre. Schon war sie aus der Leitung. Ein Herr Werner meldete sich und ich erklärte ihm, dass es einen Unfall gegeben habe und wir nicht von der Stelle kämen (kleine Notlüge). Herr Werner meinte, es sei nicht so schlimm, wir seien angemeldet und könnten auch später kommen; sollte es aber doch länger dauern, könnten wir uns noch einmal melden.

In der Botschaft angekommen, zogen wir eine Nummer und warteten. Hinter den Kabinen stand ein Mann. Sein Alter war schlecht einzuschätzen, so um die 50 Jahre oder älter, kaum Haare, ich dachte: Herr Krems! aber nein, Herr Werner! Herr Krems hatte eine jüngere Stimme. Ich bin zu der Kassiererin gegangen, um nach Herrn Krems zu fragen. Sie kam nach 2 Minuten wieder und sagte, dass ich mich am Schalter 1 melden solle. Chunmei hatte es sich mittlerweile im Warteraum bequem gemacht, um das Auf-leuchten ihrer Nummer abzuwarten. Ich signalisierte ihr, dass sie zu mir kommen solle. Herr Werner hatte uns an den Schalter Nr. 3 gebeten. Der Platz war gerade freigeworden.
Er entschuldigte Herrn Krems, der in einem Gespräch sei und nicht kommen könnte.
Wir könnten aber auch mit Ihm den Visumantrag machen. Vielleicht ein gutes Omen?
Er hatte sich mit der Bearbeiterin unterhalten, die sofort anfing die Dokumente zu bearbeiten. Es dauerte eine ganze Weile. Herr Werner versuchte alleine mit Chunmei zu sprechen, gab mir aber dann ein Zeichen, sich mit mir unterhalten zu wollen. Er konnte sich Chunmei nicht verständlich machen. Wie fast alle Chinesen, sprach sie kein Englisch, geschweige denn deutsch. Er wollte eine Flugbestätigung für Chunmei. Ich sagte, dass das kein Problem sei. Die könnte ich schnell besorgen. Herr Werner gab uns zwei Tage Zeit und dann würden sie entscheiden.

Reisebüro: Travel Overland in Hamburg
Hier war es 9:15 Uhr, aber in Hamburg erst 3:15 Uhr, die waren alle am schlafen, also auch Herr Schäfer vom Reisebüro Travel Overland in Hamburg. Hotel SuppeWarten war angesagt.
Die Wartezeit nutzte ich für unsere
Reisebuchung nach Xian, wo wir am 20.09.09 bis 21.09.09 sein wollten.
Um 16:00 Uhr Peking-Zeit habe ich
dann mit Herrn Schäfer gesprochen, um ihren Flug nach Hamburg zu buchen.
Er wollte sich schnellsten darum bemühen. Nach 1 Stunde hatte ich die Flugbestätigung per E-mail erhalten.
Es war alles OK, aber der Rückflug ging über Wien, es gab nichts anderes mehr (Weihnachten). Es hatte alles geklappt. Keine zwei Tage, nein, einen halben Tag. Und die Botschaft hatte die Chuen Rotgewünschte Flugbestätigung per E-mail erhalten.
Nun hieß es: Daumen drücken. Ich muss zugeben, dass ich manchmal selbst von mir überrascht bin. Mit welcher Energie ich an die Sache heran gegangen war. Der Nachmittag verlief dann etwas gemütlicher. Ich musste noch eine Anzeige für meinen Kunden Kühne erstellen. Es gab aber Probleme beim Abändern der Schriften, die sich nicht aktivieren ließen. Ich musste meinen Apple-Händler und guten Freund Jan Ufer aus Hamburg anrufen. Er musste mir helfen und es klappte. Abends haben wir dann wieder im Hotel gegessen. Tagsüber hatten wir einfach nicht die Ruhe. Chunmei überraschte mich in einem roten Seidenanzug. Ich fragte sie, ob sie mir eine Artistennummer zeigen wolle, so sah sie darin aus.

Der Morgen begann recht gemütlich. Chunmei hatte sich chinesisch gekleidet, etwas feines. Aber mit mir konnte sie nicht prahlen. Ich war nicht entsprechend gekleidet: Aufgerissene Jeans, überm Knie abgeschnitten und das T-Shirt mit dem Herzen auf der Brust „Chunmei+Uwe”. Wir waren ein bisschen einkaufen. Chunmei wollte Kosmetik, etwas für die schlanke Linie, Weintrauben und Backobst (zum Abnehmen). Das Ganze wurde aber mit einer Tafel Schokolade wieder rückgängig gemacht. Den Nachmittag haben wir etwas ruhiger angehen lassen. Die große Überraschung gab es, als wir zum Essen gehen wollten. Man hatte uns im Hotel mit einem Flugblatt informiert, dass die Straßen um das Hotel wegen der 60-Jahr-Feier abgesperrt würden. Keiner konnte uns sagen, wie wir am nächsten Tag zum Flughafen kommen würden. Abflug um 10:50 Uhr nach Xian.

Irgendwie war ich mit den Tagen durcheinander gekommen. Ich hätte schwören können, das wir heute den 20.9.2009 hatten, es sollte doch nach Xian gehen. Chunmei versuchte mir immer wieder klar zu machen, dass wir nicht so früh aufstehen müssten, ich aber sagte ihr, dass wir heute nach Xian fliegen müssten. Sie ging an ihren Computer und klärte mich auf, dass wir erst am 20. fliegen und nicht am 19.9.09. Ich habe mich um einen Tag versehen, (Scheiße, und dass mir). Meine Aufregung war umsonst und so konnten wir in aller Ruhe gemütlich frühstücken. Was wir auch taten, - mit Kaffee, Milch, Eiern und Speck mit Obst und Joghurt. Den Rest vom Joghurt hat sie sich dann ins Gesicht geschmiert. Es sei gut für die Haut, billiger und Natur. Die Kosmetik verspricht viel Effekt (Falten?) für viel Geld aber bringen tuts nicht viel, aber die Frauen fallen immer wieder darauf rein.

Von der Deutschen Botschaft hatten wir noch nichts gehört. Ich hatte mir aber Gedanken gemacht, wie es weitergeht, wenn wir wieder eine Absage bekommen. So wäre Herr Krems für mich kein Gesprächspartner mehr, sondern das Verwaltungsgericht und Auswärtige Amt in Berlin. Ich hoffte, dass das nicht passiert. Wenn es aber dann
passiert, werde ich hartnäckig sein und für das Recht auf Menschenwürde kämpfen!

Morgen, den 20.09.2009 geht es nach Xian.

 

     
   
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