Qingdao: Jusco, China-Mode, 08.01.2010
Heute, am 08.01.2010, hatte ich das Gefühl, dass Guan etwas überfordert war. Sie zog immer so ein lustloses Gesicht und murmelte etwas in ihren Bart. Ein Mann im Haus war zwar schön, aber für eine Zeit von fast 4 Wochen war es wohl zuviel. Am Nachmittag gingen wir zu Fuss ins Jusco. Es ist wie das „AEZ” in Hamburg oder das „KDW” in Berlin. Sie hatte beim letzten Besuch einen Mantel gesehen, der ihr gefallen hatte, und sie wollte sich ihn noch einmal ansehen. Die erste Mantelprobe war nicht gut ausgefallen. Ich mochte ihn auch nicht an ihr leiden. So sind wir durch die Modegeschäfte gelaufen, bis wir das passende Stück gefunden hatten. Ich schenkte ihr den Mantel. Danach hatte sie eine bessere Stimmung.
Anschließend gingen wir noch scharf Essen. Guan liebte es scharf. Es war sehr scharf, aber mit viel Bier konnte ich den Brand löschen. Das Bier zeigte keine große Wirkung. Es hatte nur den Effekt, dass man viel laufen mußte. Der Rückweg war eine Quälerei und keine Toilette in Sicht. Ich nahm an, dass wir ein Taxi genommen hätten, aber sie wollte laufen.
Qingdao; Der letzte Tag, Essen, Tsingtao-Bier, 9.01.2010
Zum Frühstück: Eines wollte ich immer schon sagen. Guan hatte die Angewohnheit, beim essen sich leicht zur Seite zu beugen, um sich lästiger Lüfte zu entledigen. Sie dachte wohl, dass ich das nicht merke, Fehlanzeige, Guan. Am Abend waren wir in einem typischen Fisch-Restaurant, in der Nähe von der Tsingtao-Bierbrauerei. Links und rechts an den Wänden standen Wasserbassins, voll mit allem was das Meer so bietet: Fische, Muscheln, Tintenfische, Krebse und... . Die Freunde bestellten schwarze (Tintenfisch) und normale Jiaozi. Alle mit Fischfüllungen. Natürlich war es zu viel, das geht alles auf die Rippen. Das gute Tsingtao Bier und immer wieder Gan Bei (Ex) egal wie voll das Glas war. Welcome to Hamburg. Wenn alle nach Hamburg kommen würden, die ich so eingeladen hatte, bleibt mir nur zu sagen: Prost Mahlzeit!
Das wird ein teures Vergnügen!. Ich hatte Guan mehrmals
nach Hamburg eingeladen. Ich war gespannt, was dabei herauskommen würde.
Eines war mir jetzt schon klar: Eine Heirat kam für mich nicht in Frage. Nach anfänglichem Versprechen war ich jetzt zum Entschluß gekommen: Freundschaft ja, aber keine Heirat! Wir hatten einfach ein zu großes Sprachproblem. Und Geld ist auch nicht alles.
Qingdao: Abflug SAS, Peking, Kopenhagen, Hamburg 10.01.2010
Heute war mein letzter Tag in Qingdao. Ich hatte gut gefrühstückt (zu viel), dann den Rest in den Koffer gepackt. Guan wollte mir noch Sachen mitgeben, die sie für mich gekauft hatte. Ich hatte es abgelehnt, weil ich schon auf dem Hinflug Übergepäck. Ich signalisierte ihr, dass ich, wenn ich wiederkomme, nicht mehr soviel mitbringen bräuchte. Wir sind um 9:00 Uhr zum Flughafen gefahren, ca. 40 Minuten. Natürlich hatte ich noch mehr Übergepäck. 28kg, und die wollten das Gepäck nicht mitnehmen. Guan rief ihre Nichte an, die ihr erklärte, das Übergewicht in einen Karton umzupacken und als Handgepäck mitzunehmen. Ich hätte für 1kg Übergewicht 40,- € zahlen müssen. Also umgepackt. 20kg Koffer und 8kg Handgepäck. Sind aber auch 28kg (ein Widerspruch in sich) ob nun im Koffer oder als Handgepäck Übergewicht bleibt Übergewicht. Nachdem das geklärt war, konnten wir am Schalter ohne Probleme einchecken. Wir verabschiedeten uns ohne eine Träne. Ob Guan nach Deutschland kommen würde? Nein, - sie ist nicht gekommen und das war´s.
China zeigte sich auf dem Rückflug nach Deutschland von seiner besten Seite. Der Flug mit der SAS Airline verlief wieder ohne Probleme. Mit meinen 2 Bloody Mary und einem netten Sitznachbarn; einem Chinesen aus Peking, der Arzt in einem Krankenhaus in Malmö war.
Er hatte seinen Laptop auf den Knien und sortierte seine neuen Bilder: „Peking im Schnee”. Einige Orte kamen mir bekannt vor, so der Sommer Palast und die Verbotene Stadt im Schnee. Ich holte meinen Mac heraus und wir zeigten uns gegenseitig unsere Kunstwerke. Er war sehr erstaunt, was ich alles schon von China gesehen hatte. Und so verging die Zeit wie im Fluge.
In Kopenhagen angekommen, war alles mit dem Zoll OK. Kein Warten, keine Schlangen, einfach nur durchgehen, Pass zeigen und das war´s. Ein bisschen Hunger hatte ich schon. So bin ich doch noch einmal zum Hot Dog Stand gegangen. aber dieses Mal aß ich keinen Hot Dog, sondern eine Wiener mit Brot. Das Brot war gut, aber die Wurst konnte man wieder vergessen. Das nächste mal vielleicht Lachs.
Habe dann Peter angerufen, bis mein Flug aufgerufen wurde. Dieses mal mit meinem Namen, denn das Boarding hatte ich nicht mitbekommen. Ich musste das Gespräch
abrupt beenden.
Aber zum chinesischen Frühlingsfest war ich wieder in China. Vom 09.02.10 - 01.03.10.
Das Abenteuer geht weiter!