Ein Visum für Deutschland Nun zurück zu Chumei, meiner Freundin aus Wuhan. Nach meinem Besuch im Januar habe ich Sie dann zu mir nach Hamburg eingeladen. Sie sollte Deutschland kennenlernen und erfahren ob sie hier leben könnte oder nicht. In Wuhan hatten wir nur im Hotel gewohnt und es fehlte uns der Alltag mit all seinen Pflichten. Den erfährt man nicht im Urlaub. Chunmei hatte noch keine Auslandserfahrung. Und so wäre eine Einladung nach Deutschland eine schöne Sache gewesen. Chunmei wurde Ende April 2009, 50. Jahre alt. Wir hatten bis dahin noch genügend Zeit, um ein Besucher-Visum nach Deutschland zu beantragen. Wie gesagt, ihr Pass war abgelaufen und ein neuer Pass dauert 4-6 Wochen. Schnell wurde ich fündig auf der Intenet-Seite des Auswärtigen Amtes Da hieß es in kurzen Worten: „Wenn der Eingeladene nicht über genügend Geld verfügt, kann der Einlader die Reisekosten, die Aufenthaltskosten plus Krankenversicherung, für die Zeit Chunmei hatte sich an eine Visaagentur gewandt, um ein Besucher-Visum zu bekommen. Alle erforderlichen Unterlagen hatte ich ihr per Kurier für die Agentur zugeschickt. Als da wären: Passkopie, Einladung, Krankenversicherung für die Aufenthaltsdauer in Deutschland, als auch eine Verpflichtungserklärung (25,-- €). Ich wollte sie zum 50. Geburtstag nach Deutschland einladen. Sie musste nach Peking fliegen, um persönlich in der Deutschen Botschaft das Besucher-Visum zu unterschreiben. So hatte ich ihr Geld geschickt, damit sie den Flug bezahlen kann. Und wenn man auf die Internetseite vom Auswärtigen-Amt geht, steht da ganz deutlich „Willkommen in Deutschland”. Gast und Gastgeber müssen über persönliche und sensible Daten Auskunft geben. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es eine preiswerte Art ist, an Daten zu kommen die über das Verhalten von Chinesen Auskunft geben. Und wenn sie nicht ins Raster passen dürfen sie nicht einreisen. Wir als Deutsche gehen ins chinesische Konsulat/Botschaft füllen das Visum-Formular Das Auswärtige Amt hat es geschafft, eine neue Gestaltung vom Besucher-Visum in chinesisch/deutsch/englisch zu erstellen. Aber ein neues Antragsformular für ein Nationales-Visum ist unverändert in deutsch/englisch/ französisch und italienisch abgefasst. Das sind alles Sprachen, die so gut wie kein Chinese spricht. Damit ist er gezwungen, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen, um das Formular ausfüllen zu können. Ein neues Nationales-Visum-Formular gibt es in deutsch/russisch, aber nicht auf deutsch/chinesisch/englisch. Das ist etwas peinlich, bei einem so wichtigen Handelspartner. © bild und text u.völker |
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