Beidaihe, Seebad der Diplomaten-1

Im Buch „Alltag in Peking”, ich hatte es schon am Anfang erwähnt, hatte Frau Lois Fisher-Ruge mit ihrem Mann Gerd Ruge ein Bei.strWochenende im Seebad „Beidaihe” beschrieben.
Es liegt ca. 3:30 Autostunden in nordöstlicher Richtung von Peking entfernt, am Ausläufer des Gelben Meeres.

In den 70er Jahren war es noch beschwerlicher nach Beidaihe zu kommen. Mit dem Zug waren es damals 6 Stunden. Heute, dank der Auto-bahnen, ist die Fahrt nicht mehr so lang. Ich hatte einen Fahrdienst und das 4 Sterne Xinhua Holiday Hotel für eine Nacht gebucht. Es ist ein großes altes Gebäude, was mich an die dreißiger Jahre erinnerte. Im englischen Stil, mit viel Marmor und einem riesigen Brunnen im Foyer,
Strand Bei in dem Koifische schwammen. Das Brunnenbecken kann man auf einer großen Brücke überqueren.

Der Fahrdienst hatte uns einen Audi A4L zur Verfügung gestellt und so konnten wir bequem in Richtung Beidaihe fahren. Vorbei an Feldern, Wiesen und Wäldern, alle mit kleinen Bewässer-ungsgräben durchzogen. Und immer wieder diese kegelförmigen Erdhügel, die signalisieren, dass hier Menschen begraben sind. Strand BeidaiDie Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Weite Ebenen, mit kleinen Kommunen, und in der Ferne riesige Fabrikanlagen und Kraftwerke. Dann wieder leichte Hügellandschaften. Die Autobahnen, die wir befahren haben, sind alle 3-spurig. Es wird nicht, wie in Deutschland, links überholt, sondern auch rechts und durch die Mitte; wo gerade eine Lücke ist. Die Auto-bahnen sind nicht so über-lastet wie in Deutschland, weil in China eine Mautgebühr erhoben wird.

Das Hotel liegt auf einem kleinen Hügel, etwa 500 Meter vom Strand entfernt. Von den oberen Stockwerken hat man einen weiten Blick übers Meer. BedaibooteUnd das war das Stichwort: „Meer!”. Nach dem einchecken und der Zimmer-Besichtigung sind wir gleich los maschiert. Es war schon etwas spät und wir wollten noch was vom Seebad mit bekommen. Nach ca.10 Minuten waren wir am Stand angekommen, haben die Schuhe ausgezogen, die Hosen hochgekrempelt - und dampfenden Füsse im Wasser abgekühlt.Plakat Bei „Das gelbe Meer” - was für ein Erlebnis, - 8500 km von der Ostsee entfernt, genau so nass und kalt, nur etwas salziger und nicht überlaufen. Nicht weit vom Strand entfernt stand das Erholungshaus für Diplomaten, wie im Buch beschrieben. Bedaihe war zu dieser Jahreszeit noch nicht so besucht, so dass es doch sehr ruhig auf den Straßen zuging. So wurden noch Renovierungsarbeiten für den großen Ansturm der Gäste aus aller Welt durchgeführt. Dach BeiDie meisten kommen aus dem benachbarten Russland. Auch Mao hatte das Seebad mehrmals besucht und ein Gedicht darüber geschrieben. Die Restaurants waren noch nicht gut besucht, und waren bestrebt, die noch wenigen Gäste in ihr Restaurant zu locken. Überall waren viele Aquarien aufgestellt. Mit lebenden Fischen, von denen ich keine kannte. Tiere, die so aussahen wie Gurken ohne Kopf und Ende (Bratwurst mit einem Loch zum aufspießen). Krabben, Muscheln, Tintenfische, Krebse und Wasserschildkröten alles in den allerschönsten Farben.

Bei PlatzWir sind dann weiter durch die Stadt gelaufen, wo kräfig renoviert wurde. Ich hatte das Gefühl ich sei in Hollywood. Fassaden mit Fenstern und Dächern, aber kein Innenleben. Es wirkte alles unwirklich.
Die ganze Art der Bauweise. Fachwerkhäuser, ein Mix aus Holland, Bayern und Disneyland. Ein Seebad, das von allem etwas bietet, auch das Rot und Gold der Chinesen.

Bei SchirmeBedai-Kirche

Bedai-WurmBedai Althaus

© bild und text u.völker

     
 
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